Das Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlicht neue Zahlen zum Funktionalen Analphabetismus aus der LEO Studie 2018.

In einer Pressemitteilung hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek am 7. Mai 2019 die neuen Zahlen zum Funktionalen Analphabetismus der sog. LEO Studie 2018 veröffentlicht. Zahlreiche Medien berichteten bereits vor der AlphaDekaden-Konferenz darüber. Der Studie folgend zählen derzeit 6,2 Millionen Erwachsene im Alter zwischen 18 und 64 Jahren zur Gruppe der funktionalen Analphabeten, was einem Prozentsatz von 12,1 Prozent an der Deutsch sprechenden Bevölkerung dieser Altersgruppe entspricht. Mit der nun veröffentlichten LEO-Studie 2018 wurden die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage vorgestellt. Bereits in 2011 wurde durch die erste LEO Studie die Zahl der Menschen in Deutschland beziffert, die nicht richtig lesen und schreiben können – damals 7,5 Millionen. In den folgenden Tagen und Wochen muss eine detaillierte Analyse erfolgen.

Der LEO 2018 Fragebogen

„Vorschnelle Bewertungen sind weder zielführend noch wissenschaftlich fundiert“, sagt Ralf Häder, Geschäftsführer des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung. „Allerdings überraschen diese Zahlen erstmal, da ein derartiger Rückgang des Funktionalen Analphabetismus von 7,5 Millionen auf 6,2 Millionen seit der letzten Erhebung aus dem Jahr 2011 nicht unbedingt zu erwarten war. Solche positiven Entwicklungen lassen sich aus unserer Sicht nur erzielen, wenn flächendeckend kostenfreie Bildungsangebote, die zudem niederschwellig sind, bereitgestellt und frequentiert werden. Darüber hinaus benötigen wir in allen Bildungssegmenten qualifiziertes Personal, das auch adäquate Beschäftigungsbedingungen vorfindet. Und als dritte Prämisse“, so Häder, „muss eine langfristige Öffentlichkeits- und Beratungsarbeit dazu beitragen, dass die Tabuisierung des Funktionalen Analphabetismus aufgeweicht und die Entstigmatisierung der gering literalisierten Personen vorangetrieben werden. Ohne diese grundlegenden Weichenstellungen kann der Funktionale Analphabetismus auf breiter Ebene nicht weiter reduziert werden“.

Von: Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.