Albert Camus, in dessen Familie nicht gelesen und geschrieben wurde, errang nach inspirierender Schulbildung bereits als junger Schriftsteller den Literaturnobelpreis.

Das ALFA-Mobil betont am Beispiel von Camus, wie wichtig Grundbildung ist!

Im Rahmen der AlphaDekade hat das ALFA-Mobil die Theatertournee um das Stück „Der erste Mensch“ von Albert Camus bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich begleitet. Es gab viele Aktionen in den Theaterfoyers gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern und Kursträgern und vor allem auch mit der tatkräftigen Unterstützung von (ehemaligen) Betroffenen.

Jetzt starten wir erneut durch und informieren die Theatergäste über die Problematik der Lese- und Schreibschwierigkeiten bei Erwachsenen sowie über entsprechende Lernangebote. Diesjährige Stationen sind unter anderem Ravensburg, Bochum oder Trier. Weitere Termine finden Sie hier.

Foto-Collage: ALFA-Mobil Aktionen in Verbindung mit dem Theaterstück „Der Erste Mensch“ der vergangenen Jahre

In dem autobiografischen Werk von Camus, das der Schauspieler Joachim Król glänzend interpretiert und begleitet von dem Orchestre du Soleil, geht es um die Kindheit und frühe Jugend von Jacques und wie in der Grundschule seine Begeisterung für Literatur geweckt wurde. Albert Camus wuchs in ärmlichen Verhältnissen in Algerien mit seiner Mutter und seiner Großmutter auf. Beide konnten nicht lesen und schreiben. Seine Kindheit war einerseits geprägt von seiner strengen Großmutter, die zunächst wenig Verständnis für weiterführende Bildung aufbrachte und andererseits von Jacques’ Grundschullehrer, der ihm durch seinen lebhaften Unterricht die Augen für die Welt der Bildung öffnete und der sich sehr dafür einsetzte, dass der Junge nach der Grundschule auf das Gymnasium kommen konnte.

Auch für den Schauspieler Król, aus einer Arbeiterfamilie stammend, war es nicht selbstverständlich, die weiterführende Schule zu besuchen. Bei ihm stand ebenfalls eines Abends sein Grundschullehrer vor der Tür, um seine Eltern davon zu überzeugen, dass der Weg auf das Gymnasium der richtige für ihn sein würde.

Das Stück „Der erste Mensch“ lässt niemanden unberührt und verdeutlicht, wie schön es sein kann, lesen und schreiben zu lernen. Gleichzeitig zeigt es, wie wichtig es ist, Mutmacher im Leben zu haben, die einen inspirieren und unterstützen. Genau wie bei Albert Camus, der nach seiner Literaturnobelpreisverleihung sich zunächst bei seinem Grundschullehrer bedankte, gebührt ihnen höchster Respekt und Dankbarkeit.

Von: Adrian Eppel / Stefan Wälte