Programm will Bildungserfolg von sozialer Herkunft entkoppeln und Veränderungen im Bildungswesen anstoßen.

Mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 soll auch das Startchancen-Programm von Bund und Ländern starten. Ziel des Programms ist es, Bildungserfolg von sozialer Herkunft zu entkoppeln und Chancen gerechter unter allen Kindern und Jugendlichen zu verteilen. Im Fokus stehen die Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik, im sozial-emotionalen Bereich und der demokratischen Teilhabe. Bund und Länder nennen als messbares Ziel, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, an den Startchancen-Schulen innerhalb der 10-jährigen Laufzeit zu halbieren.

Die 4.000 Startchancen-Schulen werden von den Ländern ausgewählt, wobei der Schwerpunkt auf Grundschulen liegt. Aber auch weiterführende Schulen und ausdrücklich berufliche Schulen werden gefördert. Für die Auswahl maßgeblich ist der Anteil von Schülerinnen und Schülern in Armut und mit Migrationshintergrund.

Das Programm besteht aus drei Säulen, die wissenschaftlich begleitet und evaluiert werden. Säule I ist ein Investitionsprogramm für eine lernförderliche hochwertige Ausstattung und moderne Infrastruktur. Säule II ist das sogenannte Chancenbudget, mit dem die Autonomie der Schulen gestärkt werden soll, indem Schulen im Rahmen des Programms nach ihrem Bedarf über den Einsatz von Mitteln entscheiden können. Säule III stärkt multiprofessionelle Teams für Beratung und Unterstützung der Lernenden, eine lernförderliche Elternarbeit, die Entwicklung einer positiven Schulkultur und die Stärkung Betroffener bei der Inanspruchnahme staatlicher Leistungen. Hier sollen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern und „pädagogische Fachkräfte anderer Disziplinen“ angestellt werden.

Das Programm will eine „Kultur des Zusammenwirkens“ aller, die Verantwortung für Bildung tragen, befördern. Es setzt ein Bekenntnis der Schulen „zu individueller Diagnostik, adaptiver Förderung und datengestützter Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie frühzeitiger und systematischer Beruflicher Orientierung“ voraus.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.bmbf.de/bmbf/de/bildung/startchancen/startchancen-programm.html

Text: Julia Werner