Das ALFA-Mobil hat ein Medientraining mit 23 Lernbotschafterinnen und Lernbotschaftern aus ganz Deutschland veranstaltet.

Vom 12. – 14. Juli 2024 veranstaltete das Team vom ALFA-Mobil ein Medientraining für Lernbotschafterinnen und Lernbotschafter aus ganz Deutschland. Dafür waren 23 Teilnehmende aus neun Bundesländern sowie das Moderatorenduo nach Rheine (NRW) gereist. Für sechs Lernende war es die erste Teilnahme an einem Medientraining und auch das erste Mal, dass sie so viele andere (ehemalige) Betroffene mit Lese- und Schreibproblemen zusammen angetroffen haben.

An dem Wochenende haben sich die Teilnehmenden darüber ausgetauscht, welche Erfahrungen sie bereits im Umgang mit der Presse, Radio und TV gemacht haben. Viele Lernbotschafterinnen und Lernbotschafter haben sehr positive und bestärkende Erfahrungen im Umgang mit der Presse gemacht. Für einige gab es auch schwierigere Momente oder ungenauere Berichterstattung, aus denen sie viel gelernt haben und diese Erkenntnisse an die anderen weitergeben konnten. Daran anknüpfend war eines der Ziele, noch mehr Sicherheit im Umgang mit Medienvertreterinnen und –vertretern bei Interviews zu erlangen, fachliche Kompetenzen am Infostand des ALFA-Mobils zu erweitern sowie die zielgruppengerechte Ansprache zu verbessern. Dies gelang sowohl in angeleiteten Workshop-Formaten als auch in zahlreichen informellen Gesprächen. Dabei wurde nicht nur nachgedacht, diskutiert und gelacht, sondern es wurden auch tiefere Emotionen miteinander geteilt. Für einige der Teilnehmenden war es das erste Mal, dass sie ihre Erfahrungen in einer Gruppe mit so vielen anderen Menschen, die von ähnlichen Lese- und Schreibschwierigkeiten betroffen sind, teilen konnten. Dadurch entstand ein ganz besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gruppe.

Die Teilnehmenden haben sich ebenfalls Gedanken gemacht, wie man ihre Anliegen weiterhin überzeugend in die Öffentlichkeit tragen kann. Unabhängig von der Zusammenarbeit mit dem Bundesverband engagieren sich viele Lernerinnen und Lerner in Selbsthilfegruppen. Ihnen ist es wichtig, präsent und sichtbar zu sein und in der Gesellschaft das Bewusstsein für Lese- und Schreibschwierigkeiten zu schärfen. Dies soll auch in Zukunft und parallel zu geförderten Projekten gelingen.

Am Workshopwochenende ist deutlich geworden, wie viele Stärken sich unter den Teilnehmenden befinden und wie sie durch den gemeinsamen Austausch zum Vorschein treten. Das Training hatte ebenfalls eine mutmachende Wirkung, viele haben nämlich geäußert, dass sie nun weniger Scheu bei Presseinterviews haben werden und sich bestärkt fühlen, sich weiterhin in der Öffentlichkeit für Alphabetisierung und Grundbildung zu engagieren, ihre Stimme zu erheben und für sich einzutreten.