ALFA-Mobil motiviert bundesweit Erwachsene für Lese- und Schreiblernangebote. Doch dem Projektstandort Berlin droht jetzt die Schließung.
Mehr als 6 Mio. Erwachsene in Deutschland können nicht ausreichend lesen und schreiben. Sie persönlich auf Hilfs- und Lernangebote aufmerksam zu machen, ist ein Hebel, um Erwachsene erneut zum Lernen zu motivieren. Ein großer Infostand in der Innenstadt, Meldungen im Lokalradio und ein persönliches Gespräch bewirken, dass man Betroffene besser erreicht. Denn: Viele Erwachsene mit Problemen beim Lesen und Schreiben haben sich mit ihren geringen Kenntnissen eingerichtet und suchen nicht selbst aktiv nach Angeboten.
Das Vorzeigeprojekt des Bundesverbandes, das aufsuchende ALFA-Mobil, macht mit Partnern bundesweit diese allerorts hoch geschätzte, wirkungsvolle Arbeit. Doch wegen geringer Förderaussichten im Bund droht ein drastischer Einschnitt bei den bisherigen Maßnahmen. Seit 2018 fahren veranstaltet das Projekt mit zwei Fahrzeugen bundesweit 140 Aktionen pro Jahr. Ab Berlin werden die Länder Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern, ab Münster die Länder Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg angefahren, um mit Bildungsträgern vor Ort öffentlichkeitswirksam und direkt für die bestehenden Grundbildungsangebote zu werben. Nach aktueller Aussicht muss Berlin zum Jahresende geschlossen werden.
Unsere Pressemitteilung zum Welt-Alphabetisierungs-Tag am 8. September 2024 lesen Sie hier.
Einen Beitrag, der die nunmehr 20-jährige Geschichte des ALFA-Mobils aus Sicht von Weggefährt:innen und Weggefährten erzählt, finden Sie im ALFA-Forum 105. Der zweite Teil erscheint in Ausgabe 106 im November 2024.
Text: Nicole Pöppel