Das ALFA-Mobil

Das ALFA-Mobil informiert im Rahmen der Kampagne „Besser lesen und schreiben macht stolz.“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den ALFA-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ALFA-Mobils bieten dabei öffentlichkeitswirksame Innenstadt-Aktionen an, bei denen an einem großen Info-Stand Fachinformationen bereitgestellt werden, das Gespräch mit Lernbotschafterinnen und -botschaftern gesucht werden kann oder spielerische Annäherungen an das Thema über Rätsel und ein Glücksrad stattfinden. Weiterhin bietet das ALFA-Mobil Sensibilisierungsschulungen an, bei denen Jobcenter-Mitarbeitende, Lehrende, Ehrenamtliche, medizinisches Personal usw. dafür sensibilisiert werden, wie Funktionaler Analphabetismus erkannt, angesprochen und damit sensibel und konstruktiv umgegangen wird.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Träger des Projektes ist der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Der Verein bedient das aus TV-Werbespots bekannte ALFA-Telefon und pflegt eine bundesweite Kursdatenbank. Darüber hinaus fördert er in zahlreichen weiteren Projekten das Lesen und Schreiben. Die Vereinsarbeit wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Verkaufserlöse finanziert. Ernst Klett Sprachen sowie zahlreiche weitere Kooperationspartner unterstützen den Verband.

Aktionen
Durch die Platzierung auf öffentlichen Plätzen in Innenstädten bietet das ALFA-Mobil eine niedrigschwellige Beratung für Betroffene. Hemmungen können im persönlichen Gespräch abgebaut werden. Die besten Botschafter für Kurse sind natürlich Kursteilnehmende selbst. Als Lernbotschafterinnen und -botschafter begleiten sie bundesweit alle ALFA-Mobil-Aktionen. Viele erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Im Kurs werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. Im Gespräch können sie den Besuchern des ALFA-Mobil-Stands eindrücklich vermitteln, mit welchen Strategien sie Schriftsprache im Alltag vermieden haben, ohne aufzufallen.

Schulungen
Neben der Aufsuchenden Beratung in Form von öffentlichkeitswirksamen Aktionen bietet das ALFA-Mobil auch Sensibilisierungsschulungen an. Das Angebot ist für alle Interessierten offen. Auch gerade Personen, die an Schlüsselstellen arbeiten und mit Erwachsenen, die Lese- und Schreibschwierigkeiten haben, in Kontakt kommen, können sich in diesem Rahmen austauschen, wie z.B. Mitarbeitende in der Verwaltung, im sozialen, medizinischen oder im pflegerischen Bereich, in Schulen, Kitas oder Jobcentern. Die kostenfreie Schulung dauert 90 Minuten und wird von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung e.V. durchgeführt. Jede Schulung wird von einer Person begleitet, die erst im Erwachsenenalter begonnen hat, richtig lesen und schreiben zu lernen.