Bewältigungsstrategien von Betroffenen

Bewältigungsstrategien von Betroffenen

Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können, entwickeln Strategien, um ihren Alltag zu bewältigen. Viele kompensieren ihre geringe Literalität durch ausgeprägte Gedächtnisleistungen, guten Orientierungssinn und eine hohe Sozialkompetenz.
Einige der häufigsten Strategien sind:

  • Sie vermeiden Situationen, in denen sie sich unsicher fühlen: Wenn ihr Chef ihnen eine bessere Arbeit anbietet, lehnen sie ab. Denn sie haben Angst, dann mehr lesen und schreiben zu müssen. Oder sie füllen Formulare, die sie eigentlich beim Amt abgeben müssten, nicht aus. Oder sie reagieren nicht auf Einladungen per Post.
  • Sie bitten andere Menschen für sie zu schreiben: Sie sagen zum Beispiel: „Mach das doch gleich mal!“, „Du kannst das besser.“, „Können Sie das nicht schnell für mich eintragen?“
  • Sie benutzen Ausreden und sagen zum Beispiel: „Ich habe meine Brille vergessen.“, „Ich habe meine Hand verletzt.“ oder „Die Schrift ist zu klein. Ich kann das nicht lesen.“.

Viele Betroffene lesen und schreiben anders. Und das fällt auf:

  • Die Stifthaltung ist ungelenk und das Schreiben wirkt ungeübt.
  • Ihre Unterschrift sieht gemalt aus und passt nicht zur übrigen Schrift.
  • Sie machen sehr viele Fehler beim Schreiben.